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Pressemitteilung: Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung 30.5. - 3.6.22

Jede/r sollte das Recht haben, sich bei Überschuldung kostenfrei beraten zu lassen


02.06. 2022. Von der Verschuldung in die Überschuldung ist es manchmal nur ein kleiner Schritt und in Zeiten von rasant steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel und großer Unsicherheit in der Wirtschaft ist dieser schnell getan – mit verheerenden Folgen. Darauf macht der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Minden anlässlich der Aktionswoche der Schuldnerberatung (30.05. bis 03.06.2022) aufmerksam, und fordert ein Recht auf Schuldnerberatung für alle und einen Ausbau der Schuldner- und Insolvenzberatung.
Im Rahmen der Aktionswoche mit dem Motto „… und plötzlich überschuldet“ stellten sich die Berater*innen auf dem Marktplatz am vergangenen Mittwoch den Fragen und Gesprächen der Passanten und Interessierten zur Verfügung. In den Gesprächen wurde deutlich, dass die immer steigenden Preise den Menschen stark zu schaffen machen.
Eine Umfrage bei den Besuchern des Infostandes ergab, dass sich 75 % der Menschen stark einschränken müssen. Sie gaben an, dass sie sparen müssen, wo sie können, häufig Sonderangebote in Anspruch nehmen aber auch versuchen Strom zu sparen und die Heizung runter drehen müssen. Nur 5% der Befragten gab an sich nicht einschränken zu müssen und alle Ausgaben weiterhin wie vorher tragen zu können.
„Wir haben tolle Gespräche geführt“ sagt Herr Nolte über den Vormittag. „Es zeigte aber auch unseren Eindruck als Beratungsstelle: Die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten gerade auch im Nachgang der Pandemie-Phase werden bei immer mehr Menschen zum Problem.“
„Wenn dann zu der eh schon angespannten monatlichen Situation noch ein weiterer Punkt dazu kommt, Krankheit, Arbeitsverlust oder Kurzarbeit, kann die eigene Finanzlage aus dem Gleichgewicht kommen.,“ so Sarah Terhaar. „Und plötzlich ist man nicht mehr verschuldet, sondern überschuldet, und damit gefangen in einem Teufelskreis aus Forderungen, die nicht beglichen werden können, Stigmatisierung und Scham.“


Recht auf Schuldnerberatung für alle
„Wer sich Hilfe holt, hat bessere Chancen, aus der Überschuldung zu kommen. Dafür sind die Schuldner- und Insolvenzberatung da. Sie zeigen Wege auf, um die eigene finanzielle Situation zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern“, weiß Matthias Nolte aus seiner langjährigen Erfahrung zu berichten.
Doch nicht alle Menschen haben ein Recht auf eine kostenfreie Beratung haben – im Kreis Minden-Lübbecke sind etwa Menschen mit pfändbarem Einkommen oder (Solo-) Selbstständige davon ausgeschlossen.
„Wenn man weiß, wie wichtig eine gute Beratung für die Überwindung der Überschuldung ist, leuchtet nicht ein, warum nicht alle, die in Schwierigkeit geraten, diese in Anspruch nehmen dürfen,“ so Sarah Terhaar. „Wir fordern ein Recht auf eine kostenfreie Beratung für alle und einen konsequenten Ausbau der Beratungsstellen, mit einer stabilen Finanzierung. Mit der passenden Hilfe können Existenzen gesichert langfristig Sozialkassen entlastet werden“.


Hintergrund / Mehr Informationen
Die Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungsstellen der Verbände (AG SBV) veranstaltet die Aktionswoche. Die AG SBV vertritt die Aktionswoche. Die AG SBV vertritt etwa 1.400 etwa 1.400 gemeinnützige gemeinnützige SchuldnerberatungssSchuldnerberatungsstellentellen in Deutschlandin Deutschland, in Trägerschaft der Verbraucher, in Trägerschaft der Verbraucher-- und Wohlfahrtsverbände oder der und Wohlfahrtsverbände oder der Kommunen Kommunen bzw. als Mitglied in einem derbzw. als Mitglied in einem der Verbände (Deutscher Caritasverband, Diakonie Verbände (Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutschland, Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches RoDeutsches Rotes Kreuz, Verbraucherzentralen)tes Kreuz, Verbraucherzentralen).. Im Gegensatz zu gewerblichen Anbietern ist Im Gegensatz zu gewerblichen Anbietern ist die gemeinnützige soziale Schuldnerberatung für die überschuldeten Menschen kostenfrei. die gemeinnützige soziale Schuldnerberatung für die überschuldeten Menschen kostenfrei. DDie gemeinnützige Schuldnerberatung bundesweit uneinheitlich finanziert und chronisch ie gemeinnützige Schuldnerberatung bundesweit uneinheitlich finanziert und chronisch unterfinanziert. Bereits vor der Coronaunterfinanziert. Bereits vor der Corona--Krise konnten nur zehn bis 15 Prozent der Krise konnten nur zehn bis 15 Prozent der überschuldeten Menschen beraten werden.überschuldeten Menschen beraten werden.


Mehr Informationen zur Aktionswoche der AG SBV
Mehr Informationen zur Aktionswoche der AG SBV und zu den Forderungen der Verbände und zu den Forderungen der Verbände gibt es gibt es hier. .

Bei Rückfragen:
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Minden, Schuldner- und Insolvenzberatung
Königstraße 13, 32423 Minden
Kontakt:
Sarah Terhaar, Dipl. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin
Telefon: 0571 828 99 82
Mail: terhaar(a)skfminden.de