Dortmund, 28. Februar 2022. Sowohl die unbezahlte Sorgearbeit im eigenen Haushalt als auch die bezahlte Arbeit in den Bereichen soziale Arbeit, Pflege, Gesundheit und Erziehung wird nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet. Auf diese deutliche Schieflage zwischen den Geschlechtern macht der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) anlässlich des Equal Care Day am 01. März aufmerksam.
„In den zurückliegenden zwei Pandemie-Jahren waren in besonderer Weise Frauen gefordert und standen unter Druck“, betont Hildegard Eckert, SkF Bundesvorsitzende. Vor allem Frauen mussten die Doppelbelastung der Arbeit im Homeoffice und der schulischen Unterstützung der Kinder zu Hause meistern. Viele Frauen reduzieren auch heute noch ihre Arbeitszeit, weil die Kinderbetreuung anders nicht sichergestellt werden kann. Längst überholt geglaubte Rollenbilder und Geschlechterstereotype drohen sich so durch die Pandemie erneut zu verfestigt.
Auch die Leistung der Mitarbeiterinnen in Beratungsstellen und stationären und ambulanten Einrichtungen der Jugendhilfe wird unter den besonderen Herausforderungen der Pandemie von der Politik übersehen. „Die Mitarbeiterinnen in Jugendhilfeeinrichtungen oder Frauenhäusern können nicht im Homeoffice arbeiten und schon gar nicht die Einrichtungen schließen, wenn es Coronafälle gibt. Sie sind immer in Präsenz für die Kinder und Jugendlichen und die Frauen da“, so Eckert. Doch auch diese bezahlte Sorgearbeit bleibt im Rahmen der Coronapolitik weitgehend unsichtbar. Sie erhält kaum Aufmerksamkeit und Unterstützung in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung.
Der SkF fordert die Anerkennung der Leistungen der Sorgearbeit im privaten und beruflichen Bereich. „Nur wenn es gelingt, die Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung gleichmäßig auf beide Partner zu verteilen und Sorgearbeit genauso zu honorieren wie die Produktion von Gütern, gibt es eine echte Chance auf Geschlechtergerechtigkeit“, macht Eckert deutlich.
Die Pressemitteilung ist auf der Homepagedes SkF eingestellt.